Liebe Ansbacherinnen und Ansbacher,

 

seit 3 Jahren schon kämpfen wir Ansbacher für eine selbst bestimmte,  friedliche und ökologische Stadtpolitik. Wir kämpfen gegen den Ausbau des Urlasgeländes, gegen Flächenfraß durch unnötige Straßenbauprojekte (nicht nur mit primären Nutzen sondern teilweise zum alleinigen Nutzen der US-Army), wie sie heute auf der Tagesordnung der Stadtratssitzung zur Abstimmung stehen. Wir  kämpfen gegen Umweltzerstörung, Hubschrauberlärm, die Kriegspolitik der US-Army und die zunehmende Militarisierung unserer westmittelfränkischen Heimat.

 

All diese Themen lassen sich nicht von einander trennen. Denn eines hat uns unser gemeinsamer Kampf gelehrt: Umweltschutz und Menschenschutz sind mit den Plänen am Urlas und den Kriegsspielen der US-Army auf deutschen Boden nicht vereinbar. Nicht umsonst hat sich genau vor elf Tagen  in Bad Windsheim ein 40-köpfiger neuer Kreisverband der Bürgerinitiative „Etz langt´s!“ für den Landkreis Neustadt/Aisch - Bad Windsheim gegründet, denn auch die Menschen dort haben von den US-Hubschraubern die Schnauze gestrichen voll.

 

Der neue Vorschlag des staatlichen Bauamtes unter der Federführung von Helmut Arndt, der heute vom Bauausschuss dem Ansbacher Stadtrat vorgelegt wird, ist nicht nur ein fauler Kompromiss, sondern die einseitige Durchsetzung der Interessen der US-Army gegen den Willen der Ansbacher Bevölkerung. Und finanziert durch den Geldbeutel der Steuerzahler. Wenn Herr Deffner in diesem Zusammenhang meint, „man müsse auch einmal zufrieden sein“ und für die Zustimmung dieser Pläne wirbt, so wundert es nicht, wissen wir doch, wessen Geistes Kind er ist. Dass er, unser so gern Uniform tragender Bürgermeister, sich für die Interessen seiner amerikanischen Militärfreunde stark macht,  ist doch klar.

 

Dem Leiter der staatlichen Bauamtsbehörde Helmut Arndt möchte ich die Frage stellen: Welchen Herren dienen Sie eigentlich?  Werden Sie vom deutschen Steuerzahler oder von der US-Army bezahlt? 

 

Die Anwohner von Eyb, Pfaffengreuth, Rabenhof und Kammerforst brauchen keinen Verkehrsknoten. Und keine Straßenanbindung ins militärische Sperrgebiet. Kennt ihr noch den alten deutschen Schlager „Es führt ein Zug nach Nirgendwo“ - ich bin gerade dabei diesen Song umzutexten in  „Es führt eine Straße ins Nirgendwo“. Die Anwohner  brauchen einen sicheren Überweg für Fußgänger und Radfahrer.  Das wäre von Nutzen für die eigene Bevölkerung!

 

Sollte der Ansbacher Stadtrat dem Vorschlag des staatlichen Bauamtes heute folgen, so handelt er unverantwortlich, unmoralisch und gegen die Interessen der Ansbacher Bevölkerung.

 

Den Mitgliedern des Ansbacher Stadtrates möchte ich heute zurufen: Zeigen Sie im Interesse der Ansbacher Bevölkerung doch endlich ein  bischen Arsch in der Hose! Dass Sie das können und auch den Mut dazu haben, haben Sie doch schon bewiesen, indem Sie die Forderung nach einer rigorosen  Einschränkung des Flugverkehrs und ein Nacht- und Überflugverbot der US-Army einstimmig verabschiedet haben!

 

Die Umsetzung dieses Beschlusses geschieht jedoch viel zu zögerlich. Warum dauert es geschlagene sechs Wochen bis die übergeordneten Behörden vom Ansbacher Stadtratsbeschluss informiert werden ?

 

Viel zielführender finde ich den Vorschlag der Bürgerinitiative „Et´z langts“: Wenn die Verwaltung überlastet ist, sollte sie Personen aus dem Ansbacher Stadtrat mit dieser Aufgabe und der Durchsetzung des Stadtratsbeschlusses betrauen. Ich wüsste in diesem Falle auch schon jemanden, der für diese Aufgabe außerordentlich prädestiniert wäre. Drei mal dürfen sie raten wen ich damit meine.

 

Dann würden den Worten endlich auch Taten folgen, denn die  Flugbewegungen der US-Lärmterroristen gehen unvermindert weiter und rauben, ohne Rücksicht auf Verluste, den Menschen im Stadt- und Landkreis Ansbach die Nerven und den wohlverdienten Schlaf. Wir Ansbacher und unserer kommunalen Volksvertreter sind den Plänen und dem Schaffen der US-Army nicht hilflos ausgeliefert wie es uns die letzten Jahre so gern suggeriert wurde.

 

Was den Damen und Herren Politikern, allen voran der Autoverkäufer, Lobbyist und Hinterbänkler des bayrischen Landtages Klaus-Dieter Breitschwert, der nicht in der Lage dazu ist, die Interessen seines eigenen Wahlkreises zu vertreten, was allen diesen Politikern fehlt, ist der nötige Biss und der politische Wille dazu die US-Army zum Wohle der eigenen Bevölkerung in ihre Schranken zu weisen.

 

Ähnlich verhält es sich auch bei der Forderung des „Alibi-grünen“ Bundestagsabgeordneten der CSU Josef Göppel, der nun Schallschutzfenster für die betroffene Bevölkerung fordert.  Da kann man sich als normal denkender Mensch doch einfach nur noch an den Kopf fassen! Das erinnert mich an ein Beispiel eines Hausarztes, der seinem schmerzgekrümmten Patienten mit einer lebensbedrohlichen akuten Blinddarmentzündung nach Hause schickt, ein Schmerzmittel verschreibt und ihm empfiehlt seine Ernährungsgewohnheiten umzustellen. Der Blinddarm muss aber raus, Herr Göppel, das muss Ihre Forderung sein. Der Patient ist in diesem Falle der Bürger, und hätten Sie einen hippokratischen Eid geleistet, wären Sie jetzt arbeitslos. Was Sie aber geleistet haben, ist ein anderer Eid, der Sie dazu verpflichtet die Interessen der Bevölkerung wahrzunehmen. Und dem kommen Sie nicht nach!

 

Diese billige Wahlkampftaktik der CSU haben die Menschen in Stadt-und Landkreis, aber auch im restlichen Westmittelfranken, schon längst durchschaut, und es zeigt uns allen, wie ernst es die CSU mit dem Schutz der eigenen Bevölkerung wirklich hält. Für wie blöd halten sie ihre eigenen Wähler eigentlich?

 

Ist es die Feigheit vor dem Freund? Die Angst vor der eigenen Courage? Oder einfach nur Desinteresse und persönliches Unvermögen. Darüber sollen sich die Bürgerinnen und Bürger ein eigenes Bild machen. Eines steht jedenfalls fest, Politiker dieser Art haben den Namen Volksvertreter nicht verdient.

 

Aber um noch einmal zum eigentlichen Thema zu kommen.

 

Auch wenn es einige Politiker noch nicht begriffen haben, früher oder später wird die US-Army aus Katterbach und Illesheim abziehen. Ich denke je früher um so besser. Wenn sie ihre völkerrechtswidrigen und menschenverachtenden Kriege üben müssen, dann üben sie doch bitte in der Wüste von Nevada, das kommt doch den realen Kriegsbedingungen viel näher als unsere schöne mittelfränkische Heimat. Wir und die verantwortlichen Politiker müssen alles daran setzen, der beabsichtigten und laufenden Naturzerstörung, Umweltverschmutzung, Flächenversiegelung und Steuergeldverschwendung einen Riegel vorzuschieben. Wir kennen die Mentalität der amerikanischen Streitkräfte: Nachhaltigkeit ist ihnen ein Fremdwort, Nach mir die Sinnflut, das ist ihre Devise. Auch aus diesem Grund lehnen wir den Ausbau des Urlasgeländes und den dafür geplanten Verkehrsknoten ab.

 

Der hubschrauberlärmgeplagten Bevölkerung in Stadt-und Landkreis rate ich: Folgen Sie dem couragierten Beispiel des Niederoberbachers Peter Gramm, der letzte Woche, als wieder einmal mitten in der Nacht zwei US.Hubschrauber im Tiefflug über sein Haus geknattert sind, um exakt 0 Uhr 2 seinen Landtagsabgeordneten Klaus Dieter Breitschwert anrief. Die Damen und Herren Politiker (sicherlich auch Herr Göppel) freuen sich über den Kontakt zu ihren Wählern...sicherlich auch zu fortgeschrittener Stunde...schließlich haben wir ja Wahlkampf.

 

Am 27.09. werden sie für ihre Untätigkeit die Quittung erhalten.